Durch Sexualität drücken wir Nähe, Geborgenheit und Akzeptanz in einer Partnerschaft aus. In besonderen Lebensabschnitten ist dieses Bedürfnis um ein vielfaches gesteigert und manchmal sogar existenziell. Doch leider ist diese gewohnte, spezielle körperliche Ausdrucksform in Beziehungen oft gerade dann eingeschränkt oder gar unmöglich. Alle speziellen Lebensabschnitte, die vorübergehende oder bleibende Folgen für das bisherige Sexualverhalten haben, zeichnen sich durch die Gemeinsamkeit aus, dass der Einzelne oder das Paar eine erfüllende Sexualität für sich neu definieren muss. Veränderungen gilt es anzunehmen, Themen zu enttabuisieren, zu akzeptieren und offen zu kommunizieren. Als Sexualtherapeutin biete ich Ihnen einen geschützten Raum für all ihre Fragen, Ängste, Befindlichkeiten und Wünsche. Tränen und Wut haben hier genauso ihren Platz wie Freude und Lachen. Ich begleite Sie behutsam in dem Prozess des Annehmens, des Akzeptierens sowie der Neuorientierung. Hierbei beleuchten wir individuelle Vorstellungen, sprechen über Lösungen und entwickeln ein neues Gefühl für die Sexualität.
Paare im gereiften Alter stehen vor anderen sexuellen Herausforderungen in Bezug auf die eigene Körperlichkeit wie die Jugend. Die Erregung läuft z.B. langsamer ab und es wird weniger Scheidensekret (mangelnden Lubrikation) gebildet, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Die Senioren leiden öfters unter erektiler Dysfunktion (Männer) sowie unter postoperativen und vor allem internistischen Erkrankungen, die das Sexualleben im Alter massiv beeinträchtigen können oder sogar unmöglich machen.
Junge Menschen hingegen wissen oft noch nicht wie sie mit den Veränderungen des Körpers umgehen sollen. Entdecken ihre eigene sexuelle Identität, spüren erste Präferenzen und orientieren sich in sexueller Hinsicht. Hinzu kommt eine Flut an Eindrücken über die sozialen Medien, die ein eigenes Bild zeichnen von Sexualität, das oft wenig mit der Realität zu tun hat.
Es spricht nichts gegen ein aktives Liebesleben bei schwangeren Frauen. Dennoch kann es medizinische Indikationen geben, bei demeine Scheidenpenetration nicht zu empfehlen ist. Der Hormonhaushalt sorgt für eine bessere Durchblutung der Genitalien, erhöht das Scheidensekret und macht die Brustwarzen empfindsamer. Dies alles kann aber auch als unangenehm und schmerzhaft empfunden werden. Übelkeit, Erbrechen und ein sich verändernder Körper können ihr übriges dazu beitragen sowohl bei der Frau als auch beim Mann.
Verändernde Körperreaktionen oder Funktionen nach Erkrankungen und / oder Medikamenteneinnahme belasten die Menschen schwer. Bei einem Schlaganfall haben betroffene oft Angst vor sexueller Aktivität, da sie ein erneuter Schlaganfall befürchten. Sowohl männliche, als auch weibliche Schlaganfall-Patienten leiden unter sexuellen Funktionsstörungen und klagen über ein unbefriedigendes Sexualleben, hierbei spielen psychologische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Brustamputationen nach Krebserkrankungen, Nebenwirkungen von Psychopharmaka sowie andere körperliche und medikamentöse Einflüsse prägen unser Sexualverhalten hinsichtlich Qualität und Häufigkeit.